Datum:
14 Apr 2025
Autor:
PREO AG
Gebrauchtsoftware
Strategien für weniger Cloud-Abhängigkeit von den US-Tech-Giganten
Die zweite Amtszeit von Donald Trump in den USA hat bei vielen IT-Verantwortlichen europäischer Unternehmen das Thema Datensouveränität auf der Agenda nach oben katapultiert. Der Umgang der US-Regierung mit internationalen Datenschutzabkommen, die extraterritoriale Wirkung von Gesetzen wie dem Cloud Act und die zunehmenden geopolitischen Unsicherheiten lassen in immer mehr Ländern Europas Zweifel an der langfristigen Verlässlichkeit US-amerikanischer Cloud-Anbieter aufkommen.
Erst Mitte März hat beispielsweise das Parlament in den Niederlanden die Regierung offiziell aufgefordert, die Abhängigkeit von US-Softwareunternehmen zu verringern und dafür unter anderem die Schaffung einer Cloud-Service-Plattform unter niederländischer Kontrolle voranzutreiben. Hauptgrund für die Initiative der Abgeordneten sind die sich deutlich verändernden Beziehungen zur Trump-Administration. Deren Nähe und der direkte Einfluss auf große Tech-Unternehmer wie Musk, Bezos, Page, Brin, Altman und Co. sehen immer mehr politisch und unternehmerisch Verantwortliche als reale Bedrohung für die europäische Datensouveränität. Verstärkt wird dieser Eindruck zudem durch den überaus laxen, wenn nicht verantwortungslosen Umgang hoher US-Regierungsmitglieder mit dem Thema Datensicherheit, nachdem öffentlich wurde, dass streng vertrauliche Militär-Informationen über private Mobiltelefone in einer Chat-Gruppe des kommerziellen Signal-Dienstes geteilt wurden.
Da ein Großteil europäischer Unternehmen und öffentliche Verwaltungen ihre Infrastruktur auf die Cloud-Plattformen von Microsoft, Amazon oder Google gestützt hat, gehen wir in diesem Blog-Beitrag darauf ein, wie Organisationen ihre Abhängigkeiten reduzieren und das Verlustrisiko von Datensouveränität und -sicherheit effektiv minimieren können.
Warum Datensouveränität für Europa jetzt besonders wichtig ist
Datensouveränität bedeutet, dass Unternehmen selbst bestimmen können, wie, wo und unter welchen rechtlichen Rahmenbedingungen ihre Daten gespeichert und verarbeitet werden. US-amerikanische Anbieter unterliegen dem Cloud Act – einem Gesetz, das US-Behörden Zugriff auf gespeicherte Daten gewährt, selbst wenn diese physisch in Europa liegen. Insbesondere für Unternehmen in Bereichen der kritischen Infrastruktur, wie dem Energiesektor, der Logistik, dem Gesundheitswesen oder der Finanzbranche, ist das ein schwer kalkulierbares Risiko. Noch problematischer ist dies für die Bereiche der öffentlichen Verwaltung oder der Rüstungsindustrie, insbesondere in Zeiten, in denen die Gefahr bewaffneter Konflikte zunehmend präsenter wird.
In einem geopolitisch angespannten Klima wächst bei Unternehmen und Behörden der Wunsch nach technologischer Unabhängigkeit und regionaler Kontrolle über IT-Infrastrukturen – und damit nach rechtssicherer, transparenter und souveräner Datenhaltung.
3 strategische Ansätze für mehr Unabhängigkeit und Datensouveränität
Es gibt verschiedene Ansätze, um die Abhängigkeit von den US-Hyperscalern zu verringern. Diese reichen von Cloud-Sourcing aus Europa über hybride Architekturen bis zu aktuellen Trends wie der Cloud-Repatriation, der Rückverlagerung kritischer Daten oder Workloads ins eigene Rechenzentrum.
1. Nutzung europäischer Cloud-Anbieter
Eine Möglichkeit ist der Wechsel oder die Ergänzung durch europäische Cloud-Provider, die vollständig dem europäischen Datenschutzrecht unterliegen. Anbieter wie IONOS (Deutschland), Elastx (Schweden), Scaleway, OVHcloud (Frankreich) oder Fuga Cloud (Niederlande) bieten skalierbare, DSGVO-konforme Services – von Infrastruktur bis zu Plattformlösungen. Einige dieser Anbieter beteiligen sich an Initiativen wie GAIA-X, einem europäischen Projekt zur Förderung interoperabler, transparenter und souveräner Dateninfrastrukturen. Auch wenn GAIA-X selbst keine Cloud-Plattform ist, trägt es dazu bei, ein Netzwerk vertrauenswürdiger Anbieter zu etablieren.
2. Aufbau hybrider Cloud-Modelle oder Multi-Cloud-Strategien
Ein vollständiger Bruch mit den Hyperscalern ist allerdings nicht immer möglich oder wirtschaftlich sinnvoll. Stattdessen setzen viele Unternehmen auf hybride Cloud-Modelle: Sensible Daten werden lokal oder bei einem europäischen Anbieter gespeichert, während weniger kritische Workloads weiterhin in der Public Cloud laufen.
Multi-Cloud-Ansätze, bei denen verschiedene Anbieter für unterschiedliche Aufgaben genutzt werden, erhöhen zusätzlich die Flexibilität und minimieren das Risiko eines Vendor-Lock-ins. Entscheidend ist hier eine konsistente Orchestrierung und Integration der Umgebungen – etwa mit Tools wie Kubernetes oder Terraform.
3. On-Premises als Schlüssel für mehr Kontrolle
Eine On-Premises-Infrastruktur mit Betrieb von Servern und Speichersystemen im firmeneigenen Rechenzentrum ermöglicht eine maximale Kontrolle über Daten, Sicherheit und Compliance. Sie ist insbesondere dort sinnvoll, wo
- hochsensible Daten wie beispielsweise Steuerdaten, Patientenakten, Gesundheits- oder Forschungsdaten, Unternehmensstrategien und Geschäftsergebnisse verarbeitet werden,
- rechtliche Vorgaben aus der europäischen DSGVO, IT-Sicherheitsgesetzen oder branchenspezifischen Normen eine lokale Datenhaltung vorschreiben,
- geringe Latenzzeiten oder hohe Verfügbarkeit kritisch sind oder
- eine Langzeitarchivierung ohne Cloud-Abhängigkeit angestrebt wird.
Moderne On-Premises-Lösungen lassen sich mit Cloud-nativen Technologien wie Containerisierung, Automatisierung und API-basierter Verwaltung kombinieren – so wird das eigene Rechenzentrum zur „Private Cloud“, die sich flexibel erweitern und steuern lässt.
Für welche Organisationen sich On-Premises-Lösungen besonders lohnen
On-Premises ist nicht immer der erste Schritt, aber oft ein strategisch kluger. Gerade in der Anfangsphase oder bei starkem Wachstum erscheinen Cloud-Modelle oft kosteneffizienter. Dennoch kann sich die Investition in eine eigene Infrastruktur langfristig lohnen – besonders für Organisationen, die auf maximale Kontrolle, Sicherheit und Compliance setzen. Für bestimmte Branchen und Anforderungen bietet On-Premises entscheidende Vorteile – sowohl technisch als auch strategisch:
- Öffentliche Einrichtungen und Behörden, die besonderen rechtlichen Vorgaben in puncto Compliance und Datenschutz unterliegen.
- Mittelständische Industriebetriebe, die geistiges Eigentum und Produktionsdaten schützen wollen.
- Finanzdienstleister und Versicherungen, bei denen regulatorische Anforderungen dominieren.
- Gesundheitsdienstleister, für die der Umgang mit besonders schützenswerten personenbezogenen Daten alltäglich ist.
- Forschungseinrichtungen und Hochschulen, die auf vertrauliche Datenanalysen angewiesen sind.
Unternehmen und öffentliche Verwaltungen profitieren hierbei nicht nur in puncto Datensouveränität, Datensicherheit und -verfügbarkeit. Es lassen sich durch den Einsatz von Gebrauchtsoftware erhebliche Einsparungen bei den laufenden Lizenzkosten, insbesondere bei weit verbreiteter Standardsoftware von Microsoft oder Adobe, von teilweise bis zu 70 Prozent realisieren.
Vorteil On-Premises: Bis zu 70 Prozent Ersparnis bei Gebrauchtsoftware
Das klingt interessant? Die PREO-Lizenzexpert*innen beraten Sie gerne zu den Vorteilen gebrauchter Softwarelizenzen und errechnen Ihnen auf Basis des aktuellen Lizenzbestands das finanzielle Einsparpotenzial für Ihr Unternehmen.
Digitale Eigenständigkeit – Datensouveränität wird zum strategischen Ziel
Die zunehmende geopolitische Unsicherheit und der wachsende Wunsch nach Datenschutz und Kontrolle machen Datensouveränität zu einem strategischen Ziel. Die Reduzierung der Abhängigkeit von US-Hyperscalern muss dabei nicht zur völligen Abkehr von moderne Cloud-Lösungen führen – im Gegenteil: Wer sich heute mit Alternativen wie europäischen Cloud-Angeboten, hybriden Architekturen und On-Premises-Lösungen beschäftigt, schafft sich Flexibilität, Sicherheit und Zukunftsfähigkeit.
Unternehmensverantwortliche sollten deshalb in den kommenden Monaten prüfen, welche Workloads wirklich in die Cloud gehören – und welche nicht. Datensouveränität ist kein Nice-to-have, sondern ein geschäftskritischer Faktor in einer Welt, in der Datenpolitik zunehmend zur Geopolitik wird.
Mit PREO setzen Sie auf einen erfahrenen und seriösen B2B-Anbieter
Als einer der Pioniere im europäischen Handel mit gebrauchter Software bietet PREO Unternehmen, Organisationen und öffentlichen Verwaltungen jederzeit eine große Auswahl an gebrauchten Volumenlizenzen, insbesondere aktuelle und ältere Programmversionen von Standardsoftware marktführender Hersteller, wie Microsoft, Adobe, VMware oder Oracle. Welcher Bedarf auch besteht, mit PREO haben Kund*innen alle Vorteile auf ihrer Seite und profitieren von
- hohen Einsparungen bei den laufenden Lizenzkosten von bis zu 70 Prozent gegenüber der jeweiligen Neuversion.
- 100 Prozent rechts- und auditsicherer Lizenzerwerb mit höchster Transparenz in allen Abwicklungsschritten inklusive kompletter Dokumentation im PREO-Lizenzportal “Easy Compliance“.
- persönlicher Beratung zu allen Fragen rund um Lizenztransaktionen oder der Integration von gebrauchten Softwarelizenzen in klassische Netzwerkstrukturen oder hybride Cloud-Modelle.
- bestehenden Kapazitäten zum Software-Lizenzmanagement bei großen IT-Infrastrukturprojekten mit tausenden Arbeitsplätzen und länderübergreifenden Standorten.
- mehr Nachhaltigkeit im IT-Bereich durch die Förderung einer aktiven Kreislaufwirtschaft und die Senkung des unternehmerischen CO2-Fußabdrucks. Apropos Nachhaltigkeit: PREO ist als einziger Händler für Gebrauchtsoftware mit einer aktuellen Scorecard bei EcoVadis, dem weltweit größten Anbieter von Nachhaltigkeitsratings, gelistet.
- Der Expertise aus zahlreichen Referenzprojekten, die PREO bereits für namhafte Unternehmen aus verschiedenen Branchen und Sektoren erfolgreich realisiert hat.