Datum: 

8 Jun 2023

Autor: 

PREO AG

On-Premise vs. Cloud


Risiken frühzeitig erkennen und effektiv reduzieren

Auf dem Weg in die Cloud bieten sich Unternehmen verschiedene Szenarien und Lösungen. Große Cloud-Anbieter wie Microsoft, Google oder Amazon investieren seit Jahren enorme Summen in die Entwicklung und den Ausbau ihrer Cloud-Produkte und pushen diese mit hohen Werbebudgets. Die Vorteile des standortunabhängigen Arbeitens mit jederzeitigem Zugriff auf Serverkapazitäten und Softwareanwendungen sind nicht nur verlockend, sondern für zahlreiche Arbeitsbereiche, Produktionsprozesse und Arbeitsplatzanforderungen auch überaus effektiv und in Teilen sogar unverzichtbar. 


Doch diese Voraussetzungen sind längst nicht überall gegeben. Unsere Erfahrungen zeigen, dass insbesondere in großen Unternehmen mit einem hohen Anteil stationärer Arbeitsplätze, beispielsweise in nahezu allen Branchen der Daseinsvorsorge wie Gesundheit, Energieversorgung, Entsorgung oder Logistik, aber auch in privaten und öffentlichen Verwaltungen, die Nachteile des Cloud-Computings deutlich sichtbar werden. 


In diesem Blog-Beitrag zeigen wir am Beispiel des Vendor Lock-in, welche Risiken frühzeitig bedacht werden sollten, und warum immer mehr IT-Verantwortliche hybride Lösungen mit Integration gebrauchter Softwarelizenzen präferieren oder sogar wieder komplett auf den On-Premise-Betrieb setzen. 


Nachteile Cloud-Computing - Risikofaktor Vendor Lock-in

Bei einem Vendor Lock-in ist ein Unternehmen so stark von den Produkten oder Services eines Anbieters abhängig, dass ein Wechsel zu einem Mitbewerber nur schwer und damit in der Regel sehr zeit- und kostenaufwändig möglich ist. Der Vendor Lock-in führt häufig dazu, dass die betroffenen Unternehmen den Aufwand scheuen und stattdessen lieber in der Abhängigkeit verharren und die damit verbundenen Nachteile hinnehmen. Die Gefahr eines Vendor-Lock-ins besteht in den unterschiedlichsten Wirtschaftsbereichen. Im IT-Bereich stellt der Vendor Lock-in nach Ansicht der Europäischen Agentur für Netz- und Informationssicherheit (ENISA) insbesondere beim Cloud-Computing ein erhebliches Risiko für Unternehmen dar und führt dafür unter anderem die folgenden Gründe an:


Warum ein Vendor Lock-in beim Cloud-Computing besonders problematisch ist

Eingeschränkte Portabilität 

Der Vendor Lock-in entsteht bei den entwickelten Cloud-Plattformen vor allem durch die Entwicklung von proprietären Schnittstellen, Dateiformaten oder Applikationslogiken, mit denen der gesamte Workload eines Unternehmens mit Daten, Anwendungen und Ressourcen an die jeweiligen Anbieter gebunden wird. Wenn das Unternehmen entscheidet, zu einem Mitbewerber zu wechseln oder einzelne Services wieder selbst zu betreiben, kann es schwierig werden, diese Abhängigkeit zu überwinden. Workload-Transfer, Datenmigrationen sowie die Anpassung von Schnittstellen und Anwendungen sind sehr komplex und binden erhebliche zeitliche und personelle Ressourcen. 


Kaum kalkulierbare Kostenentwicklung 


Womit wir direkt beim Kostenrisiko landen. Da ist zum einen die vertragliche Abhängigkeit, die auch zwischenzeitliche Preiserhöhungen ohne eine vorzeitige Ausstiegsmöglichkeit beinhalten kann, wie sich aktuell am Beispiel Microsoft zeigt. So kann bei großen Volumenlizenzen eine Total-Cloud-Lösung schnell zur massiven finanziellen Belastung werden. Zum anderen bindet der Vendor Lock-in bei einem Ausstieg oder Anbieterwechsel in der Regel erhebliche interne Ressourcen. Dies umfasst aber nicht nur die technischen Aspekte komplexer Anpassungen und Datenmigrationen, sondern auch den Aufwand für Mitarbeiterschulungen, die Anpassung interner Prozesse sowie mögliche zeitlich begrenzte Einschränkungen der Verfügbarkeit bis hin zu kompletten Ausfallzeiten.


Weniger Flexibilität und Innovationskraft


Die Beeinträchtigung der mittel- und langfristigen Innovationsfähigkeit und Flexibilität ist ein weiterer Risikofaktor des Vendor Lock-ins, da das Unternehmen kaum noch von neuen Technologien, Services oder Preismodellen anderer Anbieter profitieren kann. In den Bereichen IT-Services und Softwareentwicklung mit seinen vergleichsweise kurzen und dynamischen Entwicklungszyklen kann eine zu große Anbieterabhängigkeit das Unternehmen zudem daran hindern, möglichst schnell auf veränderte Marktbedingungen oder Geschäftsentwicklungen zu reagieren.


Studie bestätigt: Cloud-Angebote oft weniger effizient als On-Premise-Betrieb   

Die Enterprise Strategy Group hat für Dell Technologies untersucht, inwieweit sich das Verschieben von Workloads in die Public Cloud für die Unternehmen lohnt. Ergebnis der im Februar 2020 publizierten Studie: 54% der über 1.200 befragten IT-Leiter*innen aus Westeuropa gaben an, dass solche Lösungen mehr kosten als der On-Premise-Betrieb. 58% gaben an, dass ihre Public-Cloud-Lösungen höhere Kosten verursachen, als erwartet beziehungsweise kalkuliert.


Vendor Lock-in-Risiko reduzieren und Alternativen zur Total-Cloud finden   

Um dieses Risiko zu minimieren, sollten Unternehmen insbesondere die folgenden Punkte bei der Umsetzung ihrer Cloud-Strategie berücksichtigen:

  1. Unterschiedliche Cloud-Anbieter sowie deren Produkte und Services inklusive proprietärer Schnittstellen sorgfältig prüfen.
  2. Vor Vertragsabschluss die rechtlichen Rahmenbedingungen für einen Ausstieg aus der Cloud oder einen Anbieterwechsel klären, beispielsweise im Fall von Preiserhöhungen oder eingeschränkter Verfügbarkeit.    
  3. Die Portabilität von Workloads mit Daten, Anwendungen und Ressourcen sicherstellen.   
  4. Eine interne Exit-Strategie, um bei einem Ausstieg oder Anbieterwechsel interne Einschränkungen oder Ausfallzeiten auf ein Mindestmaß zu begrenzen.
  5. Die Möglichkeiten einer hybriden Lösung unter Einbeziehung gebrauchter Standardsoftware als effiziente Alternative zur Total-Cloud prüfen. Hier schlummern in der Regel hohe Einsparpotenziale bei den Lizenzkosten von bis zu 70 Prozent.  
  6. Konkret analysieren, für welche Arbeitsbereiche keine Cloud-Anwendungen erforderlich sind und On-Premise-Software auch mittelfristig alle Anforderungen erfüllt.  
     

PREO-Tipp

Unsere Lizenzexpert*innen beraten Sie gerne persönlich zu den unterschiedlichen Möglichkeiten der Integration von gebrauchten Softwarelizenzen in eine hybride Landschaft, den damit verbundenen Preisvorteilen für Ihr Unternehmen sowie der Integration in Ihre bestehende IT-Infrastruktur.

Rolle rückwärts – statt Total-Cloud lieber günstige Gebrauchtsoftware

Dass eine Total-Cloud-Lösung durch das Risiko des Vendor Lock-ins vor allem eine schwer kalkulierbare Kostenspirale nach sich ziehen kann, erlebte auch Swedex, der europäische Marktführer im Bereich ‘document presentation‘. Die Konsequenz: Das mittelständische Unternehmen wollte die Abhängigkeit nicht länger hinnehmen und stieg nach drei Jahren wieder aus dem Cloud-Modell von Microsoft aus. Stattdessen setzten die Essener auf gebrauchte On-Premises-Software von PREO und konnten so in den folgenden 3 Jahren Lizenzkosten von rund 100.000 Euro einsparen. 


In diesem Kunden-Case lesen Sie, warum die Verantwortlichen bei ihrem Ausstieg aus der Cloud nicht nur die immensen Kostenvorteile überzeugten, sondern auch der PREO-geprüfte und auditsichere Lizenztransfer sowie die Unterstützung bei der schnellen, unkomplizierten Software-Installation.


Gebrauchte Softwarelizenzen – PREO bietet große Auswahl und Expertise

Wir sind einer der Pioniere im europäischen Handel mit Gebrauchtsoftware und beraten immer wieder Unternehmen, die den vollständigen Wechsel in die Cloud scheuen oder bereits nach wenigen Jahren bereuen. Die zu große Anbieterabhängigkeit spielt oftmals eine entscheidende Rolle. So setzen immer mehr IT-Verantwortliche entweder auf die Vorteile einer hybriden Lösung oder entscheiden sich komplett für eine On-Premise-Lösung. Dabei bietet der Einsatz gebrauchter Softwarelizenzen, insbesondere bei Standardsoftware von Microsoft wie MS Office oder Windows zahlreiche Vorteile:   


  • hohe Einsparungen bei den laufenden Lizenzkosten von bis zu 70 Prozent gegenüber der jeweiligen Neuversion.
  • persönliche Beratung durch die PREO-Lizenzexpert*innen zu allen Fragen rund um Lizenztransaktionen oder der Integration von gebrauchter Software in klassische Netzwerkstrukturen oder hybride Lizenzmodelle.
  • 100 Prozent rechts- und auditsicherer Lizenzerwerb mit höchster Transparenz in allen Abwicklungsschritten inklusive kompletter Dokumentation im PREO-Lizenzportal “Easy Compliance“. 
  • bestehende Kapazitäten zum Software-Lizenzmanagement bei großen IT-Infrastrukturprojekten mit tausenden Arbeitsplätzen und länderübergreifenden Standorten.
  • detaillierte Marktkenntnisse und umfangreiche Erfahrungen durch den auditsicheren Transfer von über einer Million gebrauchter Softwarelizenzen.
  • Zahlreiche Referenzprojekte für namhafte Unternehmen